Georg Münzel
Regie
Bühnenfassung und Regie - Georg Münzel
Bühnenbild - Ute Radler
Kostüme - Ricarda Lutz
mit
Lukas T. Sperber, Anne Schieber, Armin Köstler, Jacques Ullrich, Nadja Wünsche, Flavio Kiener, Chantal Marie Hallfeldt, Ole Schloßhauer
Presse
Die Inszenierung schafft es mit äußerst reduzierten Mitteln ganz im Meyerhoffschen Sinne die Rückblicke so einzublenden, dass klar ist: Erinnerungen sind zwar abrufbar, aber jedes Mal erinnert man sich neu, also anders.
Das ganze Ensemble spielt toll.
NDR
Georg Münzel setzt den ersten Roman der „Alle Toten fliegen hoch“-Reihe des Autors und Schauspielers im Altonaer Theater originell um.
„Amerika“ hatte Münzel mit einem achtköpfigen Ensemble Mitte März 2020 bis zur Generalprobe geführt – ehe der erste Corona-Lockdown alles über den Haufen warf. Dass sich das Warten und das Festhalten an den Schauspielern gelohnt hat, zeigte sich bei der mit lang anhaltendem, ehrlichen Beifall für alle Beteiligten gefeierten Altonaer Premiere. Münzel setzt in seiner Bühnenfassung den Roman, der vom Austauschjahr des 18 Jahre alten Schülers Joachim aus Schleswig Mitte der 80er in den USA handelt, werk- und sprachgetreu, dabei dennoch originell um.
Sperber spielt den Joachim überaus glaubwürdig. Gekonnt changiert er zwischen Komik, wenn er nach englischen Erklärungen sucht, und der Tragik eines leicht verstörten Heranwachsenden.
Und selbst altgedienten, am Altonaer Theater und an den Hamburger Kammerspielen hinlänglich bekannten Akteuren entlockt Regisseur Münzel in seiner zweieinhalbstündigen Inszenierung noch neue Facetten.
Und Jacques Ullrich schafft es mit Cowboyhut, als oft vom Bühnenrand kommentierender, zum Tode verurteilter Doppelmörder Randy Hart sowohl zum Publikum als zum jungen Joachim einen Draht aufzubauen. Seit 16 Jahren sitzt dieser Deutsch sprechende mutmaßliche Täter im Todestrakt des Gefängnisses. Indem Ullrich und Sperber ihre Briefwechsel laut sprechen, bekommt das Thema Todesstrafe in „Amerika“ ungeahntes Gewicht.
Hamburger Abendblatt
Unterhaltsam und lebensklug: "Alle Toten fliegen hoch - Amerika" am Altonaer Theater
In der unterhaltsam gelungenen, athmosphärisch dichten Inszenierung nimmt der Josse genannte Ich-Erzähler die Zuscheuerinnen und Zuschauer mit auf einer Etappe seiner Reise zu sich selbst.
Ein Stück lebenskluge Unterhaltung über Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens und die sowohl heitere Momente sowie traumatische Ereignisse verändernde Kraft des Erinnerns.
Hamburger Morgenpostt